„Café Berlin – Kontakt- und Beratungsstelle“ feiert Jubiläum
Foto: Wichernhaus Wuppertal gGmbH
Seit 20 Jahren besteht das „Café Berlin – Kontakt- und Beratungsstelle“ in der Schwarzbach. Das haben wir am 1. März gefeiert – zusammen mit allen Café-Beschäftigten und Gästen, darunter Stefan Kühn, Sozialdezernent der Stadt Wuppertal. Eingeladen war die Presse, die auch kam: die WZ und WDR-Lokalzeit berichteten. Das Konzept, im Café preiswerte Speisen und Getränke anzubieten und im Büro Beratungen bei sozialen Problemen durchzuführen, hat sich als erfolgreich erwiesen. „Café Berlin“ ist zu einer festen sozialen Anlaufstelle geworden – nicht nur für den Stadtteil, sondern für ganz Wuppertal.
Zusammen mit der Stadt Wuppertal, die das Café durch einen Zuschuss unterstützt, haben Wichernhaus Wuppertal e.V. und die Gefährdetenhilfe e.V. das „Café Berlin“ als Kontakt- und Beratungsstelle 2004 gegründet – inzwischen ist das Wichernhaus alleiniger Träger. Stadt und Vereine waren sich einig darüber, dass es in Oberbarmen einen Anlaufpunkt brauchte – damals vor allem für die Wohnungslosen, die sich auf dem Berliner Platz aufhielten. Von Anfang an war das Ziel, eine Begegnungsstätte mit Beratungsangebot zu schaffen.
Im Büro von „Café Berlin“ führt Einrichtungsleiterin Julia Ennig Beratungen durch. „Oft geht es um Anträge für Wohn- und Kindergeld“, beschreibt die Sozialpädagogin ihre Arbeit, „inzwischen aber behandelt jeder dritte Fall Themen des Ausländerrechts.“ 92 Prozent der Beratungssuchenden sind Menschen mit migrantischem Bezug. Besonders viele Frauen aus dem arabischen Raum kommen zur Beratung ins Café.
„Das Beratungsaufkommen ist extrem gestiegen“, erklärt Regine Widmayer-Wagner, Geschäftsführerin von Wichernhaus Wuppertal e.V. Waren es 2022 im Durchschnitt 186 Beratungen pro Monat, ist diese Zahl heute auf 267 angestiegen.
„Das ist ein Zeichen für die Qualität der Einrichtung“, freut sich Stefan Kühn, „Wichernhaus als Träger und alle Beschäftigten haben mit ihrer guten Arbeit Vertrauen geschaffen – das spricht sich herum.“ Er ist froh, dass der Stadtrat beschlossen hat, die Zuschüsse für soziale Träger an die jährliche Inflationsrate anzupassen – in diesem Jahr bedeutet das ein Plus von sechs Prozent auch für das „Café Berlin“.
Bis heute bietet das Café Wohnungslosen tagsüber einen Aufenthalt und die Möglichkeit, sanitäre Anlagen, wie Waschmaschinen, Trockner und Duschen, zu nutzen.
Für den Kundenservice im Café und täglich wechselnden Mittagstisch sorgen sechs Beschäftigte in Arbeitsgelegenheiten (AGH). Als Bezieher*innen von Bürgergeld werden sie durch das Jobcenter Wuppertal vermittelt. „Diese Menschen leisten sehr gute Arbeit für das Café“, unterstreicht Petra Söder, Einrichtungsleiterin Straffälligenhilfe beim Wichernhaus Wuppertal, „sie kümmern sich engagiert um die Gäste und den gesamten Service.“
Ein weiteres Angebot für die Bewohner*innen im Viertel: Jeden Dienstag baut die Wuppertaler Tafel im Hof des Cafés ihre Tische auf. Neu im Café Berlin ist der Kleiderständer mit gut erhaltener, gebrauchter Kleidung – ein kostenloses Angebot für Erwachsene und Kinder.
Weitere Presseartikel:
https://www.wz.de/nrw/wuppertal/waermendes-plaetzchen-das-cafe-berlin-in-wuppertal-
gibt-es-seit-20-jahren
https://www.njuuz.de/home/job/20-jahre-soziale-arbeit-in-oberbarmen-
cafe-berlin-feiert-jubilaeum/
Link zum Bericht in der WDR-Lokalzeit vom 01. März 2024 (ab Minute 9:30):
https://www.ardmediathek.de/video/lokalzeit-bergisches-land/lokalzeit-bergisches-land-oder-01-03-2024/wdr-wuppertal/